Informatik und Gesellschaft - Seminar:
Erster Workshop am 16.11.1998

Unsere Themengebiete:

(Der Schwerpunkt liegt dabei jedoch auf dem Gebiet der Ethik in der Informatik.)

a) Selbstverständnis des Informatikers

Gerade in einer so jungen Wissenschaft / in einem so jungen Fachgebiet, in dem sich viele noch eigene Berufsbezeichnungen ausdenken müssen, da nicht einmal diese wirklich feststehen, hat die Frage nach dem Selbstverständnis der Berufsgruppe / der Wissenschaftler ganz besondere Bedeutung. Nicht nur, daß man noch nach einem Idealbild für einen Informatiker sucht, das ganze Berufsbild befindet sich noch im Fluß. Daher ergeben sich Fragen wie:
Dies sind die Fragestellungen, welche in diesem ersten Teil des Workshops gemeinsam erarbeitet werden sollen.

b) Ethik in der Informatik

Sicherlich ist der Zusammenhang zwischen Ethik und Informatik nicht so offensichtlich wie in anderen Wissenschaften. Die Veränderungen und Auswirkungen sind nicht so Öffentlichkeitswirksam wie der Abwurf einer Atombombe, ihre moralische Relevanz liegt auch nicht so offen auf der Hand wie z.B. in der Medizintechnologie oder Genetik.
Dennoch muß auch der Informatiker sein Handeln und die Folgen seines Handelns verantworten und berührt somit den Problemkreis Ethik. (Vgl. Definition aus dem Duden im Denkmaterialanhang).

Eure Aufgabe:
Bevor wir nächsten Montag im Workshop näher auf die Informatik eingehen sollte sich jeder schon mal die Frage stellen: Was bedeutet Ethik überhaupt?

Denkmaterialanhang

Der Duden schreibt dazu:
ETHIK(gr., nlat.)
1. Lehre vom sittlichem Wollen und Handeln des Menschen in verschiedenen Lebenssituationen. (Philos.)
2. (allgemeingültige) Normen und Maximen der Lebensführung, die sich aus der Verantwortung gegenüber Anderen herleiten.

Ethik, Moral, Verantwortung, Sittlichkeit
In der Literatur wird Ethik zumeist mit sittlichem Handeln, Moral und Verantwortung in Verbindung gebracht, wobei sich dann wieder die Frage stellt, was ist Moral, und was sittlich? In unserem abendländischem Kulturkreis sind diese Begriffe sicherlich stark geprägt durch das Christentum und die Bibel, in welcher wir auch eines der grundlegenden Moralprinzipien finden:
Wie ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch! (Luk. 6,31) (vgl. auch die "zehn Gebote", 2. Moses 20).
Allerdings kommt man auch mit der reinen Vernunft zu einem ähnlichem Moralprinzip, wie Immanuel Kant mit seinem "kathegorischem Imperativ" verdeutlicht:
Handle so, daß die Maxime Deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.

In der Praxis und somit im Rahmen der angewandten Ethik spielt der Begriff der Verantwortung (Sorgfaltspflicht, Rechenschaftspflicht) eine zentrale Rolle. Risikoabschätzung und das Abwägen der Vor- und Nachteile (Schaden/Gewinn, Nutzen/Verlust, Risiko/Sicherheit) leiten dabei den Praktiker in seinem (hoffentlich) verantwortungsvollem Handeln.


PS: Ganz wichtig - Tasse/Becher mitbringen!!!

Noch ein paar Links:


Wir sind für Fragen via EMail an Fotini, Michael, Daniel oder Oliver erreichbar. (Oder natürlich über die Mailingliste. )