Zubehör

Hintergründe

Bei der Fotografie kann ein ungeeigneter Hintergrund auch das schönste, wunderbar ausgeleuchtete Hauptmotiv ruinieren. Nicht umsonst versuchen Fotografen durch geschickt gesetzte Unschärfe ungünstige Hintergründe zu "tarnen". Unter kontrollierten Bedingungen, wie etwa in einem Studio, hat man allerdings keine Ausrede, schließlich kann man sich dort einen passenden Hintergrund schaffen. Dazu gibt es verschiedenste Möglichkeiten, etwa:

  • Stoff- / Papierbahnen - Im Studio klassisch eigesetzt, um einen hübschen Hintergrund zu bekommen, der nahtlos (mit einer Hohlkehle) zum Boden übergeht. Erlaubt Ganzkörperaufnahmen von Personen vor völlig neutralem Hintergrund. Natürlich kann man neben Stoff und Papier auch Folien, Tapeten und jedes andere flächige Material verwenden. In der Praxis werden die Bahnen dann über eine Stange gehängt, die entweder links und rechts an zwei Stativen befestigt ist, direkt an der Wand montiert wurde oder von der Decke herunterhängt. Neben einfarbigen Hintergründen sind auch alle Arten von Mustern, Verläufen und sogar Fotomotiven zu bekommen, aber die Klassiker Schwarz, Weiß und Grau sind doch am häufigsten anzutreffen. Außerdem kann man über solch ein Gestänge ja je nach Bedarf wirklich alles hängen, was einem sinnvoll erscheint, also etwa auch Teppiche, Vorhänge, etc...
  • Falthintergründe - Die mobile Variante: Genau wie Faltreflektoren handlich zusammenlegbare (Folien-)Flächen, die somit wunderbar leicht und kompakt zu transportieren sind und rasend schnell aufgebaut sind. Gibt es logischerweise in verschiedensten Größen, von winzig klein, so dass man es höchstens verwenden kann, um eine Blüte einer Pflanze vor einen neutralen Hintergrund zu bringen (ohne die Pflanze ausreißen zu müssen), bis hin zu richtig großen 1,8 x 2,2m Falthintergründen, die dann oft sogar noch eine Schleppe am unteren Rand haben, um auch hier einen Nahtlosen Übergang zum Boden entstehen zu lassen. Falthintergründe gibt es in verschiedenen Farben, gebräuchlich sind aber vor allem Schwarz, Weiß, Grau, Blau und Grün (letztere für Chromakeying); andere Farben und sogar Muster sind aber ebenfalls erhältlich. Fast jeder Faltreflektor kann (eingeschränkt) auch als Hintergrund verwendet werden, zumindest wenn er auch eine weiße oder eine schwarze Seite bietet. Qualitativ gibt es aber durchaus große Unterschiede, vor allem was die Knitterfreiheit der Bespannung betrifft. Will man wirklich neutrale, scharfe Bilder machen, stören Knitter und Falten doch erheblich und gerade bei Reflektoren spielen diese ja eigentlich keine Rolle.
  • Stellwände - Die in Studios recht beliebten Stellwände kann man natürlich auch als Hintegrund benutzen - und bei Bedarf sogar tapezieren!
  • Kulissen - Die Steigerung der Stellwand stellt eine echte Kulisse dar. Im Studio kann man für aufwendigere Fotosessions ja durchaus eine richtige Kulisse mit Wänden, Boden, Decke, Einrichtung, etc... errichten. Klingt kompliziert, da man für ein Foto aber selten mehr als eine Raumecke nachbilden muss, kann dies durchaus mit überschaubarem Aufwand bewältigt werden - aber zugegebenermaßen jetzt nicht für ein paar Bilder durch einen Hobbyfotografen.
  • Hohlkehle - Im einfachsten Fall ein weißes Blatt Papier, welches so festgeklemmt wurde, dass man darauf ein kleines Objekt fotografieren kann, ohne dass es zwischen dem Boden und der Rückwand einen sichtbaren Übergang gäbe. Für größere Objekte sollte man dann beispielsweise auf einen Zeichenkarton umstellen. Einfach, billig, sehr effektiv.
  • Lichttisch - Simpel und ergreifend eine Hohlkehle, die man von unten beleuchten kann, um wirklich alle Schatten zu beseitigen. Der Übergang von der einfachen Hohlkehle über den Lichttisch, hin zum kompletten Fotozelt (nächster Punkt) ist absolut fließend, es gibt da jede beliebige Zwischenstufe.
  • Fotozelt - Bei stark glänzenden / spiegelnden Motiven reicht ein neutraler Hintergrund hinter dem Motiv gar nicht aus, da ja von allen möglichen anderen Richtungen sich unerwünschte Reflektionen im Bild einschleichen können. Bei kleinerem Motiven verwendet man dann gerne Fotozelte. Dabei handelt es sich meist um eine semitransparent-weiße Konstruktion, die wie ein kleiner "Zeltwürfel" aussieht, in den man das zu fotografierende Objekt hineinlegt. Die Wände werden dann von außen beleuchtet / angeblitzt und im Extremfall schaut lediglich die Spitze des Objektivs durch eine kleine Lücke in das innere, wo um das Motiv herum in alle anderen Richtungen wirklich alles nahtlos weiß ist. Dadurch bleiben auch stark reflektierende Objekte hübsch "sauber" neutral - und durch die Beleuchtung aus allen Richtungen auch wunderbar schattenfrei. Fotozelte gibt es in kleinen Ausführungen schon für wenig Geld.

Ein Kniff, den ich schon in der Rubrik "Beleuchtung" erwähnt habe: Verwendet man einen grauen Hintergrund, kann man mit diesem praktisch jede Farbe und auch die meisten Musterungen ersetzen / realisieren. Wie? Indem man ihn mit gefärbtem Licht beleuchtet / anblitzt. Nur ganz helle Farbtöne verlangen nach einem weißen Hintegrund. Auch Schwarz kann so erreicht werden, man muss dann aber stattdessen verhindern, dass irgendwelches Licht auf den Hintergrund fällt. Muster lassen sich per Projektion realisieren, Verläufe durch mehrere verschiedenfarbige Lichtquellen. Ein grauer Hintegrund ist somit der mit Abstand flexibelste überhaupt, den man sich anschaffen kann - vorausgesetzt, dass man Lichtquellen / Blitzgeräte zur Verfügung hat.

Fernauslöser

Schon seit den Anfängen der Fotografie ist eines der größten Probleme der Fotografen das Verwackeln der Aufnahmen. Dieses bekämpft man schon seit eh und je auf drei Wegen: Möglichst kurze Belichtungszeiten, das Fixieren der Kamera und das berührungslose Auslösen der Kamera. Für den letzten Punkt gibt es eben schon seit über 100 Jahren Methoden des berührungslosen Auslösens der Kamera. Während im mechanischen Zeitalter dafür mechanische Drahtauslöser den Auslöseknopf aus der Ferne betätigten sind heute vor allem drei Verfahren gebräuchlich:

  • Kabelfernauslöser - Jede bessere Kamera und vor allem jede DSLR am Markt hat einen Anschluß, über den sich ein Kabelfernauslöser anschließen läßt. Diese sind technisch sehr simpel aufgebaut und lassen sich selbst mit wenig Begabung selbst bauen, solange der Stecker an der Kamera nicht komplett proprietär realisiert wurde - aber meist lohnt sich dies ohnehin kaum, da diese schon für so wenige Euro zu bekommen sind, dass man dafür kaum die Bauteile besorgen kann. Zu Beachten ist wie erwähnt, dass zum einen die Hersteller sich auf keine Norm geeinigt haben, so dass sich die Anschlüsse der Kabelfernauslöser sogar zwischen verschiedenen Modellen eines Herstellers unterscheiden, zum anderen bieten fast alle Auslöser neben dem Auslösen auch den halben Druckpunkt zum Fokussieren der Kamera, was aber bei all zu billigen Modellen nicht immer gut funktioniert. Viele Kabelfernauslöser verfügen darüber hinaus über eine Langzeitbelichtungsfunktion - quasi zum Festklemmen des Auslösers.
  • Funkfernauslöser - Man könnte vermuten, dass diese funktionieren wie Kabelfernauslöser, nur ohne Kabel und teurer. Im Prinzip stimmt dies auch, nur haben die meisten Kameras keine Empfänger für solche Auslöser, so dass ein Empfänger über ein Kabel mit der Kabelfernauslöserbuchse verbunden sein muss. Dann brauchen Sender und Empfänger Batterien, beide müssen eingeschaltet sein, etc... Es kann also viel mehr schief gehen und man muss auf mehr achten. Viele Funkblitzauslöser bieten eine Funkfernauslöser-Funktion integriert.
  • Optische Fernauslöser - Die meisten aktuellen DSLR bieten einen Infrarot-Sensor, über den man die Kamera per passender Infrarot-Fernbedienung aus der Ferne auslösen kann. Diese sind sehr billig, klein und benötigen kein Kabel. Dafür sind diese Auslöser auf eine Sichtverbindung zur Kamera angewiesen, meistens funktionieren diese auch nicht von hinter der Kamera, weil der entsprechende Sensor vorne angebracht ist und Reichweite und Zuverlässigkeit sind ohnehin beschränkt. Da diese nur ein Signal auslösen hat man nur die Wahl, entweder wird beim Auslösen erst noch scharf gestellt - und damit später ausgelöst - oder aber es wird ohne Scharfstellen sofort ausgelöst.

Oftmals sind Fernauslöser auch mit Timern gekoppelt.

Akkus

So wie jedes mobile elektronische Gerät - und nichts anderes ist eine Digitalkamera heutzutage - benötigt eine Digitalkamera Strom, den es im Normalfall aus einem Akkumulator, also einer wiederaufladbaren Batterie, bezieht. Während es durchaus noch diverse Kompaktkameras gibt, bei denen man in die Kamera ganz "normale", genormte AA- oder AAA-Batterien bzw. Akkus einlegen kann, verlangen die allermeisten Kameras inzwischen spezielle, Kamerahersteller- und oft sogar Kameramodell-spezifische Akkumodelle. Dank integrierter Elektronik im Akku ist der Nachbau dieser Akkus für Dritthersteller sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich - und die Originalakkus vom Kamerahersteller sind meist einfach unverschämt überteuert. Es grenzt meiner Meinung nach an Wucher, wenn ein Originalakku vom Kamerahersteller für 44 Euro angeboten wird, während prinzipiell passende leistungsfähigere Noname-Produkte bereits ab 6 Euro pro Stück zu haben sind - und dieser Noname-Hersteller machen bei diesen 6 Euro ebenfalls noch Gewinn. Ganz abgesehen davon, dass die Originalakkus in manchen Fällen in China aus der selben Fabrik vom selben Fließband kommen!

Das klingt nun so, als ob ich uneingeschränkt die billigen Nachbauakkus empfehlen würde. Da muss ich leider etwas zurückrudern: Leider wird auch viel Schrott verkauft, der in der Tat nicht annähernd die Qualität der Originalakkus erreicht. Das Hauptproblem dabei: Man sieht es den Akkus nicht an und merkt es für gewöhnlich auch erst nach einiger Zeit, wenn die anfängliche Leistung schon nach wenigen Monaten rapide nachlässt oder aber sich der billige Akku innerhalb kurzer Zeit von selbst entlädt. Ich selbst habe da so einiges an schlechten Erfahrungen sammeln müssen, weshalb ich wirklich davor abraten muss, Billigakkus einfach zu vertrauen; am besten informiert man sich in Foren zuvor, welche Akkus etwas taugen und welche nicht. Aber der Preisunterschied rechtfertigt wirklich so manchen Aufwand bei der Suche nach dem besten Ersatz für die Originale.

Wenn man die genormten AA- oder AAA-Akkus benötigt, sieht die Lage viel besser aus. Da es hierfür wirklich gewaltige Konkurrenz gibt, die abgesetzten Stückzahlen riesengroß sind und einem keine spezielle Elektronik in den Zellen dazwischenfunken kann, gibt es hier fast gar keine Probleme, günstige, leistungsfähige Akkus zu bekommen. Auch passende Ladegeräte gibt es wie Sand am Meer. Dies ist ein Grund, warum sich ein Batteriegriff für eine DSLR schnell bezahlt machen kann: Zu fast jeden Batteriegriff gehört ein Adapter, damit man die Kamera auch mittels 6 oder 8 AA-Batterien oder Akkus betreiben kann. Abgesehen davon, dass dies in abgelegenen Weltregionen eventuell die einzige Möglichkeit sein kann, der eigenen Kamera neue Energie zu beschaffen (Standard-Batterien bekommt man inzwischen selbst in abgelegenen Dörfern, irgendwo im Nirgendwo), hat man auf jeden Fall die Möglichkeit den Griff mit günstigen Standard-Akkus zu bestücken und so die abgeriegelte Welt der herstellereigenen Akkus mit herstellereigenem Anschluß und herstellereigenem Ladegerät zu verlassen. Das kann VIEL Geld sparen!

Das Hauptproblem bei Akkus von Drittherstellern ist die Elektronik, die meist in Form eines Chips in den Originalakku eingebaut ist. Zumindest bekommt man diesen Eindruck: Obwohl es bei Akkus ohne Chip überhaupt kein Problem ist, Noname-Akkus einzusetzen und es auch technisch meist nicht zu rechtfertigen ist, tauchen bei gechipten Akkus regelmäßig sehr "merkwürdige" Probleme auf. Etwa stimmt die berechnete Restlaufzeit des Akkus komischerweise vorne und hinten nicht oder das Ladegerät meint stets, der Fremdakku sei bereits voll und müsse nicht mehr geladen werden - so dass dieser dann (ungeladen) tatsächlich nichts mehr nützt. Klar können das auch alles "Fehler" der Dritthersteller sein, oder Macken, die beim Originalhersteller mittels aufwendiger Prüfverfahren beseitigt werden - aber merkwürdig ist es eben doch. Man könnte zumindest den Eindruck bekommen, dass sich hier die Systemhersteller lästige Konkurrenz vom Hals halten wollen - aber wie gesagt, das ist natürlich nur ein rein subjektiver Eindruck, den man lediglich haben könnte.

Batteriegriff / Hochformatauslöser

Ein Batteriegriff ist eine Gehäuseerweiterung für eine DSLR, die unten an der Kamera am Stativgewinde angeschraubt wird und dabei eine elektronische Verbindung zur Kamera herstellt. Diese Verbindung stellt der Griff über einen speziellen Kontakt im Akku-Schacht der Kamera her, so dass dieser blockiert ist. Daher gibt es ersatzweise im Batteriegriff ein Akkufach - oder genauer sind es normalerweise zwei Stück, so dass als ein Feature des Batteriegriffs (daher auch der Name) stets angepriesen wird, dass man die Akkukapazität der Kamera mittels Griff verdoppeln kann. Noch viel wertvoller ist allerdings, dass meistens zusätzlich ein Adapter beiliegt, mittels dessen man 6 oder 8 AA-Batterien (oder Akkus) verwenden kann, um die Kamera zu betreiben. Da diese genormten Batterien / Akkus systemunabhängig überall auf der Welt, selbst in abgelegensten Regionen leicht verfügbar sind, ermöglicht dies eben auch in schwierigen Situationen eine Energieversorgung der Kamera.

In den Batteriegriff sind zudem Bedienelemente integriert, die so angebracht sind, dass sie eine elegante Bedienung der Kamera im Hochformat ermöglichen, d.h. zumindest der Auslöser ist entsprechend angebracht, aber meistens sind auch viele der übrigen Tasten dupliziert.

Als zusätzliches Gimmick bieten einige Batteriegriffe zudem einen integrierten Timer.

Die Topmodelle der DSLR-Hersteller sind meist von Hause aus so designed, dass die Funktionen / zusätzlichen Knöpfe / Bedienelemente eines Batteriegriffs dort serienmäßig mit integriert sind - oder umgekehrt kann man auch sagen, dass ein Batteriegriff den einfacheren DSLRs einige der Funktionen und Annehmlichkeiten der Profimodelle nachrüstet.

Timer

Timer sind eigentlich recht simple Impulsgeber, die es ermöglichen, nach einer einstellbaren Wartezeit, eine einstellbare Anzahl an Bildern zu machen, die jeweils einstellbar lange belichtet werden und zwischen denen dann jeweils eine einstellbare Zeitspanne vergeht. Daher handelt es sich um eine Art automatisierten Fernauslöser, weshalb die meisten Timer auch genau so realisiert werden. Manche Timer sind aber auch in Batteriegriffe integriert - was ebenfalls nicht überrascht, da auch dort ein Auslöseknopf integriert ist...

Aufgrund seiner Möglichkeiten werden Timer vor allem für zwei Zwecke verwendet:

  • Zeitrafferaufnahmen - Wenn man etwa alle 10 Sekunden ein Bild machen läßt, über viele Stunden, bekommt man am Ende das Rohmaterial für einen Zeitrafferfilm geliefert. VORSICHT: Bei dieser Methode kommen schnell ungeheuer viele Auslösungen zusammen (da im Gegensatz zum Filmen hierbei ja jedesmal tatsächlich ein Foto geschossen wird!), was die Lebenserwartung von DSLRs schnell massiv zusammenschrumpfen lassen kann. Ein Beispiel: Über 5 Stunden alle 5 Sekunden eine Aufnahme macht immerhin schon 3600 Bilder, aber damit nicht einmal zweieinhalb Minuten Film. Klingt nicht viel, aber wenn man dies nur einmal pro Woche macht, sind das im Jahr schon 187.200 Aufnahmen - und der Verschluß einer normalen Endnutzer-DSLR ist lediglich für 100.000 Aufnahmen ausgelegt, d.h. selbst eine nagelneue Kamera mit der sonst nie fotografiert wird, würde nach ca. 7 Monaten kaputt gehen - bei nur einem Zeitrafferfilmchen pro Woche!!!
  • Langzeitbelichtungen - Man kann hier elegant genau einstellen, wie lange man belichten möchte und muss nicht von Hand den richtigen Zeitpunkt erwischen, um die Aufnahme zu beenden. (Über 30 Sekunden, darunter können die Kameras das ja noch selbst.)